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Geschichte

Historischer Abriss

Anhand von Funden aus der Römerzeit kann belegt werden, dass das Gebiet von Euenheim bereits sehr früh besiedelt war.

Euenheim wurde erstmals 922 in einer Urkunde des Erzbischofs Herrmanns für St. Ursula erwähnt. Es handelt sich hierbei um die Stiftungsurkunde der Abtei Siegburg, der die Herrschaft über Euenheim-Wißkirchen gehörte. Der Erzbischof Anno II. von Köln (1057-75) schenkte "Uenheim" nebst vielen anderen Besitzungen der Abtei anlässlich ihrer Gründung. Zur Unterherrschaft Euenheims zählte man einen Teil des benachbarten Wißkirchen, und zwar denjenigen, der rechts des Veybachs lag. Die Rechte der Unterherrschaft setzten sich zusammen aus den einkommenden Grundpachten der Bauern, aus dem Auskommen aus 25 Morgen Busch sowie aus einigen anderen Gefällen.

Die Kirche wird erstmals 1159 erwähnt. Das Kloster St. Ursula in Köln wird im Besitz gewisser Gefälle der Kirche bestätigt, die es angeblich schon 922 besaß. Bis 1752 war die auf dem Michaelsberg gelegene Benediktinerabtei Siegburg Herrin über Euenheim.
Bereits um das Jahr 1000 herum hatte Euenheim ein eigenes Gericht.

Die Abtei Siegburg tauschte Euenheim 1752 gegen einen Rittersitz in Niederpleis ein. Die Gemarkung ging in eine adelige Herrschaft über. Inhaber waren nacheinander die Freiherren von Lüning, Pfeil von Scharffenstein (1752) und Zum Pütz aus Köln (1778). Von Letzterem wurde das heute noch stehende Gerichts und Kellnereihaus erbaut - ein festes, zweistöckiges Gebäude mit steilem Schieferdach. Man vermutet im Keller das Gerichtsgefängnis, da sich hier mehrere kleine Räume befinden. Johann Matthias von und Zum Pütz war der letzte Unterherr. 1794 wurde durch die einrückende französische Revolutionsarmee das Pachtrecht aufgehoben. Dem Unterherren blieben nur noch das Kellnereihaus und der Schlagbusch.

1804 wurde durch Napoleon ein Dekret erlassen, demnach alle linksrheinischen Obereigentumsrechte aufgehoben wurden. Hierdurch wurden die Bewohner Euenheims freie Bauern auf freier Scholle. Nachdem die Pfarrei Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben worden und an Euskirchen, später dann an Wißkirchen angegliedert war, wurde die Kirche in den Jahren 1863/64 wieder zur Pfarrkirche erhoben. Ursprünglich war die Kirche ein kleiner, einschiffiger Bau aus Bruchsteinen aus der Zeit um 1750. Die am linken Ufer des Veybachs gelegene Kirche wurde 1875-76 durch August Lange aus Köln zu einem dreischiffigen Hallenbau erweitert. Die überwiegenden Teile der Kirche stammen aus dieser Zeit.

Auch Euenheim blieb vom zweiten Weltkrieg nicht verschont. Die schlimmsten Bombenangriffe gingen am 30.12.1944 und am 18.01.1945 nieder. Hierbei starben Zivilisten und Soldaten. Als die Westfront zusammenbricht, ziehen Tag und Nacht deutsche Truppen während ihres Rückzugs durch Euenheim. Ende Februar eroberten amerikanische Alliierte das Dorf. Eigentlich sollte Euenheim nach dem Willen der Alliierten evakuiert werden, doch die meisten Bewohner blieben dort. Als erster Bürgermeister wird Wilhelm Deutschbein von den Amerikanern eingesetzt. Bis das Leben sich einigermaßen normalisierte, dauerte es noch einige Zeit. Noch wochenlang ziehen Truppen der Alliierten durch den Ort gen Westen, bis ganz Deutschland von der faschistischen Herrschaft befreit ist.

Ende der sechziger Jahre wurde in Euenheim ein neues Schulgebäude errichtet. Die alte Grundschule wurde aufgehoben, fand aber bald eine neue Verwendung. Am 24.4.1970 gründeten die IHK Bonn und der Kreis Euskirchen einen Zweckverband "Berufsbildungszentrum Euskirchen". Aufgabe des Zweckverbandes ist die Ausbildung Jugendlicher in industriellen Berufen, vornehmlich des Metall- und Elektrogewerbes, die Umschulung, die fachliche Weiterbildung im technischen und kaufmännischen Bereich, sowie berufsvorbereitende Lehrgänge für Schulabgänger. Im Laufe der Jahre hat die Einrichtung mehrere Erweiterungen erfahren. Dort findet sich z.B. heute ein multimediales Selbstlernzentrum.